
Die Gräblematten sind ein etwa 1 ha großes Kalkflachmoor mit einer Spitzblütenbinsen-Wiese (Silikatbinsen-Wiese), gelegen am Heidenbächle in der Gemarkung Sölden. Es wurde 2006 wegen mehrerer Rote-Liste-Arten zum „Flächenhaften Naturdenkmal“ erklärt. (https://www.soelden.de/Rathaus/Satzungen-Bebauungsplaene-und-Verordnungen/Verordnungen-des-Landratsamtes).
Das Heidenbächle am Rand des Kalkflachmoors floss schon damals in einem sehr stark eingetieften Bachbett und wirkte als Entwässerungsgraben auf das Moor. Da eine zunehmende Austrocknung des Gebiets drohte, schrieb die Verordnung „Flächenhaftes Naturdenkmal Gräblematten“ dementsprechend bereits 2006 eine Wiedervernässung vor.

Die Artenliste aus der Zeit, als die Gräblematten unter Schutz gestellt wurden, enthielt eine Orchideenart und mehrere Arten von Sauergräsern (z.B. Wollgras), die in der näheren Umgebung ausgesprochen selten sind (Link zur Artenliste).
Betreut werden die Gräblematten sowohl von der BUND Bezirksgruppe Schönberg, welche ein Drittel der Gesamtfläche, nämlich den oberen Kalkflachmoor- und Feuchtwiesenbereich, seit 1991 gepachtet hat, als auch von der NABU Gruppe Freiburg, die 2007 zwei Drittel der Gesamtfläche und damit die untere Kalkflachmoor- und Waldfläche, gekauft hatte. (NABU-Gräblematten).
Die jährliche Mahd erfolgt im Auftrag des Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald e.V. (LEV e.V.).

Um eine Wiedervernässung zu erreichen, wurde von der BUND Schönberggruppe immer wieder auf die dringende Notwendigkeit der Wasserzufuhr hingewiesen. Doch 15 Jahre lang blieben alle Bemühungen erfolglos.
2014 wurde am tiefer gelegenen Ende des Kalkflachmoors vom NABU ein Tümpel ausgehoben, der Amphibien einen Lebensraum bieten sollte. Das führte - zusammen mit zunehmend heißeren und trockeneren Sommern - zu einer weiteren Veränderung des Wasserregimes im Gelände. Infolgedessen ließ sich von Jahr zu Jahr der Rückgang der seltenen Sauergras-Vorkommen beobachten.
2019 schließlich war die Zahl der ursprünglich vorkommenden typischen und seltenen Flachmoor-Arten deutlich dezimiert (Link zur veränderten Artenliste).

Seit 2020 gehört der von der BUND-Gruppe betreute Bereich nun dem Land Baden Württemberg. In einem neuen Anlauf gelang es dann endlich, mit der Unteren Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit der verantwortlichen Stelle für Oberflächengewässer beim Landratsamt ein Konzept zur Wiedervernässung auf den Weg zu bringen. Ein Teil des Heidenbächle-Wassers wird seit dem Sommer 2021 im oberen Bereich der Fläche in das Kalkflachmoor eingeleitet. Seither ist das Gelände deutlich feuchter.
Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die verschwundenen Pflanzen-Arten wieder auftauchen und dass sich Dank des nun einfließenden Wassers das Kalkflachmoor und die Feuchtwiese, sowie ihre schützenswerte, besondere Tier- und Pflanzenwelt wieder erholen können.